Dieser PC war nicht geplant. Nachdem ich mir 2022 und 2023 einen neuen Computer zugelegt hatte, dachte ich, ein paar Jahre Ruhe zu haben. Der Zufall wollte es, dass mir ein befreundeter Computerhändler aufgrund seiner Jahresinventur im Dezember 2023 eine große Schachtel "Ersatzteile" ausgesprochen günstig überließ. Retourwaren oder Teile, deren Verpackungen beim Transport beschädigt worden waren. Also Neuteile, die sich aber nicht mehr als solche verkaufen ließen. Dazu ein paar als "teildefekt" ausgewiesene Stücke. Ich sah den Inhalt durch, und stellte fest, dass ich mit diesen Teilen und ein paar Dingen aus meinem eigenen Ersatzteil-Fundus einen optisch durchaus ansprechenden Case-modded PC zusammenbauen konnte. Während der Weihnachtsfeiertage setzte ich mich hin, und fing an, zu testen, was an den gekauften Teilen funktioniert, und was das Beste ist. Andere Leute schmücken um diese Zeit einen Baum mit bunten Lichtern, ich schmücke eben einen Computer mit bunten Lichtern...☺
Als Mainboard fand ich ein ASRock H610M-HDV/M.2. Der Prozessor ist ein Intel Core I9 12900F (Alder-Lake). Das ist ein 16-core Prozessor der 12ten Generation von Intel. Durch Hyperthreading werden 24 (vierundzwanzig) logische Prozessoren erkannt. Das Besondere der Intel-Prozessoren ab Generation 12: es gibt zwei verschiedene Arten von Kernen. Der 12900F-Prozessor hat acht "Performance-cores" und acht "Efficient-cores". Die Efficient-cores sind etwas niedriger getaktete Prozessoren für parallelisierte- und Hintergrund-Aufgaben. Die Performance-cores bearbeiten die "höheren" Aufgaben. Ein "Thread director" ist zuständig für die Zuweisung der Aufgaben. Dieser arbeitet jedoch nur unter Windows 11. Bei Windows 10 Systemen erfolgt keine Selektierung, und diese sind somit ineffizienter. Die CPU läuft bei mir mit 2,5 GHz und zwar dann, wenn alle vierundzwanzig erkannte Prozessoren voll ausgelastet sind - getestet mit BOINC (möglich wären sogar 5,2 GHz bei den P-cores und 3,9 GHz bei den E-cores). Nur die Performance-cores haben Hyperthreading. Das "F" am Ende der Prozessor-Bezeichnung bedeutet, dass es sich um den "normalen" i9-12900 Prozessor handelt, aber ohne den üblicherweise integrierten Graphikprozessor. Heutzutage nicht relevant, da ohnehin immer eine Grafikkarte verbaut wird. Außerdem läuft der "F"-Prozessor ohne Co-Prozessor kühler. Als Arbeitsspeicher sind 32 GB RAM (DDR-4) verbaut.
Das Mainboard hat einen M.2 Port (auch als NVMe-Laufwerk = Non Volatile Memory Express bezeichnet). Das ist der Nachfolger des SATA-Anschlusses - nur ist der M.2 bis zu acht mal so schnell. Außerdem müssen die Daten von diesem Systemlaufwerk nicht mehr (wie bei SATA-SSD oder SATA-HDD) in den Arbeitsspeicher geladen werden, um bearbeitet werden zu können, sondern der Prozessor kann direkt darauf zugreifen. Darum ist der M.2 Anschluss in das Mainboard integriert. Die Kapazität des von mir verwendeten M.2-SSD ist ein Terabyte.
Hier zwei Photos vom Innenraum:
Die beleuchteten Lüfter (und die Leuchtstreifen an der Front und seitlich) können verschiedenste Farben, Modi und Helligkeiten annehmen. Diese sind mittels einer Fernbedienung steuerbar. Die Seitenwand des Gehäuses ist aus Glas (aus echtem Glas, kein Acryl). Das einzige Teil, das ich neu zukaufte, war der auffällige Prozessorkühler (siehe oben, rechtes Bild). Dieser ließ sich nach einigem Basteln nahtlos in die Beleuchtung integrieren, und macht jetzt farblich und modusmäßig das Gleiche wie die andernen Lüfter. Auf dem linken Bild ist auch zu erkennen, warum das Gehäuse vom Händler als "defekt" abgeschrieben wurde. Der mittlere der drei oberen Lüfter streikt, und bei einem zweiten ist die Beleuchtung ausgefallen. Damit kann ich leben. Vorläufig jedenfalls.
Man beachte (am Bild ganz oben zu sehen): sogar die Lautsprecher haben einen LED-Ring...
Das Betriebssystem ist Microsoft Windows 11 Professional - die auf der M.2-SSD vorhandene aber unberührte Version war ursprünglich in Englisch. Ich habe zwar die Sprache geändert, aber ganz selten kommt es immer noch vor, dass Meldungen in Englisch ausgegeben werden...
Pünktlich am 1. Jänner 2024 wurde ich dann fertig mit den Softwareinstallationen.
Als Grafikkarte dient die ursprünglich in meinem Computer von 2023 kurzzeitig verbaute MSI Nvidia RTX 2060 Super Gaming X 8GB GDDR6 Twinfrozr 7, mit 8 GB Speicher (GDDR-6). Ist die "Super"-Version von Nvidia leistungsmäßig zwischen der RTX 2060 und der RTX 2070 angesiedelt, wurde diese von MSI durch Overclocking zur "Gaming X" verbessert. Außerdem ist die RGB-Beleuchtung ganz nett. Ihr kennt mich ja, Hauptsache noch ein paar bunt blinkende LED's mehr ☺.
Passend zum beleuchteten PC sind auch Tastatur und Maus. Die Tastatur ist eine Roccat Vulcan 128, die Maus eine Roccat Burst Pro. Rechts oben an der Tastatur ist ein klassischer Drehregler, der wahlweise die Lautstärke des Computers oder die Helligkeit der Tastatur ändert. Das Oberteil der Tastatur ist gebürstetes schwarzes Aluminium. Die Lichteffekte von Tastatur und Maus werden über eine gemeinsame Software gesteuert, es sind verschiedene Modi, Farben und Helligkeiten wählbar. Nettes Gimmick: zu der Tastatur können bei Tastendruck verschiedene wählbare Töne ausgegeben werden, sogar die einer alten Schreibmaschine. Hier ein Bild der Tastatur und Maus:
Und weil sich bei den Teilen auch eine PCIe-WLAN Karte mit zwei Antennnen befand, habe ich die auch noch eingebaut - wenn auch der Computer bei mir am LAN hängt. Da dieser PC von der Leistung eine Stufe "unter" meinem PC von 2023 liegt, dient er mir als Zweit-PC (BOINC, eMule, Backup...).