Unsere bislang längste Reise.
Auch heuer das eingespielte Team, Gerald und ich. Fast könnte man diesen Urlaub als eine Zusammenfassung unserer bisherigen Reisen ansehen, doch weder Gerald noch ich rechnen ernsthaft damit, dass es die letzte ist... Genau vier Wochen lang.
Am 8. September kamen wir in Denver (Colorado) an. Bei der Ausgabe des Leihwagens gab es einige Probleme, doch dann konnten wir einen Toyota Highlander in Empfang nehmen. Das Fahrzeug ist in Georgia zugelassen, trägt also ausschließlich hinten ein Kennzeichen, vorne befindet sich keines.
Der Highlander ist vierradgetrieben und verfügt über eine V6 Maschine mit 3,5 Liter Hubraum und 280 PS. Nette Sache...
Nur eine Übernachtung im Hotel "VQ" (das übrigens vorher "Red Lion" hieß - meinen Lesern bekannt aus dem Reisebericht 2004). Das heißt, das Lokal "Sky Box" im 14. Stock gibt es immer noch, und der atemberaubende Ausblick auf die Skyline von Denver ist auch noch der gleiche.
Am nächsten Morgen brachen wir nach Norden auf. Wir folgten nun in groben Zügen der Route von 2004 (siehe dortige Karte!), nur diesmal gegen den Uhrzeigersinn. Der Himmel war bewölkt, und es war ziemlich kühl.
In Cheyenne bogen wir östlich nach Nebraska ab, und ab Kimball ging es wieder nordwärts über Scottsbluff nach Rapid City (South Dakota). Diese etwas seltsame Routenwahl ergibt sich, weil wir eine Sehenswürdigkeit suchten, dann aber feststellen mussten, dass die Anreisebeschreibung in einem Magazin schlichtweg falsch war.
Rapid City war der Ausgangspunkt zum Besuch des Nationalparks "Badlands". Doch vorher machten wir Halt in dem Ort Wall, der wieder mal zum Shoppen einlädt. Außerdem befindet sich im Ort das "Wounded Knee Museum", das sich insbesondere mit der Geschichte der Indianer beschäftigt. Inklusive Gift Shop...
Der Nationalpark selbst gehört auch zu South Dakota. Hier wurde übrigens der Film "Der Mit Dem Wolf Tanzt" mit Kevin Costner gedreht.
Wieder bewährte sich der Vierradantrieb, denn gewisse Teile des Parks sind nur über Sandpisten erreichbar. So empfiehlt sich unter Anderem der Besuch von "Roberts Prairie Dog Town", einem großen Areal, das von Hunderten von diesen possierlichen Tierchen bewohnt wird, auf Deutsch heißen sie Präriehunde. Es macht Riesenspaß, diesen neugierigen aber sehr flinken Tieren eine Weile zuzusehen. Man kann ein Stück wandern, und wird von allen Seiten argwöhnisch beobachtet. Man erreicht diese Stelle über die Piste "Sage Creek Rim Road", und kann dann nach den Prairie Dogs nach Norden auf die 502 und später auf die 509 abbiegen und kommt wieder nach Wall. Übrigens ist die 502 eine Sandpiste, die kilometerlang absolut gerade verläuft. Mit dem Wetter hatten wir Glück, kaum Wolken, aber es war immer noch ziemlich kühl.
Am nächsten Tag fuhren wir nach Sturgis. Dieser Ort ist Motorradfahrern sicher ein Begriff, dort findet jährlich eines der größten Motorradtreffen der Welt statt. Ein hübscher Ort, zum Bummeln und Einkaufen (ach nein, schon wieder? ☺).
Nach einer Übernachtung ging es zuerst nach Deadwood. Eine Straße dieses Ortes wurde ganz im Stil des ausgehenden 19. Jahrhunderts wieder aufgebaut, Saloons und die unvermeidlichen Souvenirläden sind hier angesiedelt. Auch einen Abstecher wert ist der Friedhof des Ortes ("Mount Moriah Cemetery"), an einem Berghang gelegen, mit Blick auf den Ort. Dort ist der bekannte Westernheld "Wild Bill Hickok" begraben, der 1876 im Alter von 39 Jahren in Deadwood im Saloon No. 10 erschossen wurde. Diesen Saloon gibt es immer noch - allerdings nach einem Stadtbrand im Jahre 1879 wiederaufgebaut.
Dann fuhren wir nach Westen quer durch Wyoming nach Sheridan. Der Tag war kühl und feucht. Nur ein kurzer Halt, um das Wahrzeichen von Wyoming, den "Devils Tower" in Augenschein zu nehmen.
Am nächsten Tag Aufbruch von Sheridan in dichtem Nebel. Doch kurz bevor wir die Blackhills erreichten, riss der Nebel urplötzlich ab, und strahlender Sonnenschein begrüßte uns. Wir wollten das "Medicine Wheel" besuchen, ein riesiges von Indianern erbautes Steinrad, dessen Zweck unbekannt ist. Eine kleine Abzweigung vom Highway 14A, hier führt eine ungeteerte Straße zu einem Parkplatz. Dann muss gewandert werden.
Genau auf dem Gipfel eines der Blackhill Mountains, in ziemlich genau 3000m Höhe. Das heißt, Winterbekleidung. Dort lag sogar Schnee.
Das Medicine Wheel selbst ist eher unspektakulär (jedenfalls sieht man auf den von Bodenhöhe aufgenommenen Photos nicht viel), aber dennoch spürt man die besondere Aura dieses Ortes, der die Indianer veranlasst hat, hier eine (möglicherweise) Kultstätte zu bauen.
Doch dann ging die Fahrt weiter, bis in den "Yellowstone National Park". Diesen Park hatten wir zwar schon 2004 besucht, damals war das Wetter aber trüb und kalt. Dieses Jahr hatten wir mehr Glück. Wolkenloser Himmel, und wir legten die langärmeligen Pullis ab. T-Shirts waren angesagt - und das sollte sich von nun an bis zum Ende der Reise nicht mehr ändern.
Das erste Bild zeigt den Old Faithful Geysir "in Action" vor blauem Himmel (eine Eruptionshöhe von 33 bis 55 Meter ist einfach überwätligend), das zweite den Morning Glory Pool, der erst bei Sonnenschein die wahre Farbenpracht zeigt. Leider kommt das auf den Photos nicht so wirklich zum Tragen...
Übernachtung wieder in West Yellowstone, das übrigens in Montana liegt, der Park selbst gehört aber zu Wyoming. Den nächsten Tag widmeten wir fast zur Gänze dem "Yellowstone National Park". Wieder schönes Wetter, und wir mussten (ohne Überraschung) feststellen, dass der Park bei Sonnenschein noch einmal so eindrucksvoll ist. Wir erkundeten teils Örtlichkeiten, die wir schon 2004 gesehen hatten (damals aber bei starker Bewölkung und feuchter Kälte) und auch solche, die uns neu waren. Sogar die Tierwelt zeigte sich von der besten Seite.
Am 14. September verließen wir West Yellowstone, fuhren quer durch den Park nach Süden, direkt in den nächsten Nationalpark, den "Grand Teton". Diesen konnten wir ja 2004 wegen Schnee und Regen nicht genießen. Hier gönnten wir uns eine kleine Schiffsreise über den "Jenny Lake", um am anderen Ufer des Sees zum "Hidden Waterfall" zu marschieren - meist bergauf übrigens. Am Abend erreichten wir Jackson. Indoor-Pool im Hotel war angesagt.
Am nächsten Morgen weiter nach Süden, nach Utah. Am Weg zu unserer nächsten Übernachtung in Green River besuchten wir "Goblin Valley" - bekannt von unserer Reise 2000. Noch immer ein Geheimtipp, und kaum Besucher. Das heißt, man kann ungestört umherwandern und Eindrücke (und Photos) sammeln. Aber nicht ganz leicht zu finden. Man fährt die Interstate 70, von Salina ostwärts nach Green River. Kurz vor Green River eine Ausfahrt Richtung Hanksville (Highway Nr. 24), von diesem geht es dann ein paar Meilen über eine schmale Straße nach Westen - ist ohnehin so ziemlich die einzige Abzweigung auf dieser einsamen und schnurgeraden Strecke. Die Zufahrt zum State Park ist schlecht beschildert. Siehe auch die USA-Reise 2000.
Mir ist nicht klar, woran es liegt, dass diese einzigartige Landschaft nur wenigen bekannt ist.
Green River selbst ist ein Ort mitten im "Nirgendwo", mehrere Tankstellen, Motels und Restaurants - das war's schon ziemlich. Doch in einem Restaurant aßen wir zu Abend, mit direktem Blick auf den "Green River" (der übrigens eher blau als grün ist), und dahinter der Sonnenuntergang. DAS hat schon was.
Am nächsten Tag weiter nach Moab. Wir besuchten (und erwanderten) mehrere Aussichtspunkte im "Canyonlands National Park". Auch den "Mesa Arch", wo wir uns schon 2000 ablichten ließen.
Die nächsten beiden Tage gehörten allein dem "Arches National Park", nur wenige Meilen von Moab entfernt. Nur den Vormittag des ersten Tages verbrachten wir im Ort oder am Hotel-Pool. Am Nachmittag trennten sich kurz unsere Wege, Gerald marschierte direkt zum "Delicte Arch", ich machte mich auf den südlichen Weg zum Aussichtspunkt "Delicate Arch". Hier der direkte Vergleich, Gerald direkt davor, mit Weitwinkel, ich von der anderen Seite mit (umgerechnet) 480mm-Tele:
Die unteren beiden Photos zeigen links die sogenannte "Park Avenue" im Abendlicht, und rechts den bekannten "Landscape Arch", die längste natürliche Steinbrücke der Welt (88 bis 101 Meter - je nach Quelle und wie gemessen wird).
Doch auch die "Windows-Section" mit einigen der beeindruckendsten Bögen besuchten wir ausgiebig. Double-Arch, North & South Window sowie Turret Arch liegen so nah beieinander, dass man sie bequem von einem einzigen Parkplatz aus erwandern kann.
Und wenn man unter diesen riesigen majestätischen Bögen steht, und hinaufblickt in eine Höhe, wo bequem ein vielstöckiges Haus Platz hätte, dann beginnt man zu erfassen, was diesen Ort einzigartig auf der Erde macht. Oh, es gibt auch in den Alpen Steinbögen. Wenige. Viel kleinere. Weit voneinander entfernt. Und nie so eindrucksvoll und so nahe beieinander wie hier. Oft (etwa der Delicate oder der Turret Arch) steht nur der Bogen alleine, und rundherum keine weitere Erhebung. Durch diese Exponiertheit wirkt der Bogen dann noch intensiver.
Wenn man genug von den Steinbögen hat, gibt es auch anderes zu sehen, etwa den "Balanced Rock", ebenfalls in der Abenddämmerung aufgenommen:
Für den letzten Abend in Utah hatten wir etwas Besonderes: Eine Übernachtung in einem Holzhaus direkt am Colorado-River. Die nördlich von Moab gelegene "Red Cliffs Lodge" bietet neben "normalen" Hotelzimmern auch diese "Cabins" genannten Häuser an. Und wir waren angenehm überrascht. Die Häuser verfügen über jeglichen Komfort, wie Klimaanlage, Feuerkamin, Küche mit Kühlschrank, Herd, Mikrowelle und Kaffeemaschine sowie zwei große Flachbildfernseher (einer im Wohnraum, der andere im Schlafzimmer). Dazu kommt eine Veranda, die direkt am Colorado-River liegt. Und hinter dem Haus grasen die Mustangs...
Der Nachteil daran: Es ist mal eine neue Erfahrung zum hoteleigenen Pool oder Restaurant mit dem Wagen fahren zu müssen ☺.
Im Keller des Hauptgebäudes (wo es auch "normale" Hotelzimmer zu mieten gibt) befindet sich übrigens ein Film-Museum, Filme die in und um Moab gedreht wurden (siehe auch die Reise 2000).
Am 19. September fuhren wir zurück nach Denver (Colorado). Wieder in's Hotel "VQ". Zwei Tage blieben uns zur Erkundung der Stadt. Die Mall (die Einkaufsstraße der Stadt) ist eine Fußgängerzone, in der kostenlose (!) Elektro-Busse ständig auf- und abfahren, und zwar im Minutentakt. Diese Gratis-Buslinie wurde kürzlich sogar verlängert bis zum Bahnhof, verkehrt also jetzt zwischen Capitol und Railway-Station.
Am zweiten Tag besuchten wir das "Denver Aquarium", in dem den Stadtmenschen das Leben in und um die Meere nähergebracht wird. Das Denver Aquarium verfügt so auch über eine begehbare Unterwasserröhre, von der man das Leben im Wasser beobachten kann. Es ist schon eine interessante Erfahrung, wenn Haie über und neben Dir schwimmen, kaum einen Meter entfernt. Doch auch verspielte Robben, faszinierende Rochen und herrliche Quallen gab es zu bestaunen. Ach ja, und einen verschlafenen Tiger. Als ich mit einem der Ranger plauderte, erwähnte ich, dass ich in meinem zweiten Leben gerne diesen Job als Tiger hätte. Er lachte, und erklärte, das ginge nicht, der Job sei bereits für IHN reserviert ☺...
Das Auto gaben wir am Morgen des zweiten Tages zurück, denn der Shuttle-Dienst vom Hotel und die Gratis-Buslinie im Zentrum reichten uns.
Übrigens fand am Sonntag ein Spiel der "Denver Broncos" im "One Mile High Stadium" statt. Dieses liegt direkt neben unserem Hotel. Auch interessant, das Treiben um so ein Spiel als Europäer mal aus dem eigenen Hotelzimmer erleben zu können.
Am Morgen des 22. September begannen wir den zweiten Teil unserer Reise. Eine Zugfahrt im berühmten "California Zephyr" quer durch die Rocky Mountains bis an die Westküste der Vereinigten Staaten. Dabei durchquerten wir Colorado, Utah (Salt Lake City), Nevada (Reno) bis wir am Nachmittag des 23. September in Emeryville (am Ostufer der San Francisco Bay gelegen) also in California ankamen.
Eine ganz eigene Erfahrung, teils wunderschöne Ausblicke auf die Landschaft, der Zug fährt eher gemächlich dahin. Die aluminiumverkleideten Waggons sind doppelstöckig, oben befinden sich die Abteile der "Schläfer" (also Leute die länger im Zug sind und darin übernachten), darunter Aufenthaltsräume, Gepäckabteile und sogar Duschräume. Dennoch sind die Abteile eher ziemlich eng und nicht wirklich gemütlich. Jedem Waggon ist ein "Schaffner" zugeteilt, dieser kümmert sich richtig mütterlich um das Wohlergehen "seiner" Passagiere. Er wandelt das "Tagesabteil" in das "Nachtabteil" um, bezieht die Betten, begleitet die Reisenden persönlich in den Speisewagen (das Menü ist übrigens für "Schläfer" kostenlos) und macht auch öfters auf besondere Ausblicke aufmerksam - und ist IMMER (zu jeder Tages- und Nachtzeit) für einen da. Eine einzigartige Erfahrung, den Spuren der "Pioniere" zu folgen und mit der Eisenbahn quer durch den ehemals "Wilden Westen" in das gelobte Land "Kalifornien" zu fahren. Die Streckenführung ist übrigens großteils identisch mit der alten Route.
Doch auch in den USA haben die Züge manchmal Verspätung, und wir kamen erst am späten Abend an. Als wir den Pool der direkt neben dem Bahnhof gelegenen "Woodfin Suites" aufsuchten, war es bereits dunkel... Die Unterbringung in einer sehr luxuriösen Suite tat uns aber gut nach der qualvollen Enge des Schlafwagenabteils.
Am Morgen des nächsten Tages fuhren wir dann mit einem Taxi zu unserem Hotel in Downtown San Francisco. Die Fahrt war überraschend günstig, denn unser Cabdriver nutzte jeden Schleichweg und jede Lücke im Verkehr gnadenlos aus. Übrigens hieß unser Hotel in der Innenstadt "Hotel California", und an der Wand unseres Zimmers stand sogar der berühmte Refrain aus dem Song der Eagles: "You can check in every time you like, but you can never leave - welcome to the Hotel California". Hier wurden wir übrigens vom Geschäftsführer begrüßt mit einem Drink am Empfangsschalter - wieder mal was Neues.
SAN FRANCISCO !
Wer es kennt, liebt es - und wer es nicht kennt, kann einem nur wirklich leid tun.
Wir hatten zwei wundervolle Tage in Frisco. Wetter warm und sonnig. Am ersten Tag Stadtrundfahrt, mit Besichtigung Coit-Tower. Ein Turm auf einem der vielen Hügel, von dem man die gesamte Downtown und auch einen großen Teil der umliegenden Stadtteile sehen kann. Bei schönem Wetter auch die Golden Gate Bridge. Doch auch an diesem Tag hüllte sich die Brücke in den üblichen Dunst, der vom Pazifik in die San Francisco Bay zieht. Auf dem zweiten Photo kann man ganz rechts außen eine der Spitzen der Brückenpfeiler erkennen.
Das erste Photo zeigt Downtown San Francisco mit dem pyramidenförmigen Civic Center (die Brücke links ist die San Francisco Bay Bridge), das zweite Photo wurde gegen Westen aufgenommen, etwa in der Bildmitte ist die Lombard-Street mit den charakteristischen Serpentinen zu sehen. Und das dritte Bild zeigt die ehemalige Gefängnisinsel Alcatraz, die wir während unserer USA-Reise 1997 besichtigt hatten.
Am Nachmittag Einkaufsbummel am Pier 39. DER Flecken in Frisco, wo ich IMMER schwach werde - Einkaufen. Sorry, Ihr kennt mich ja. Am Abend mit dem berühmten Cable-Car zurück nach Downtown. Ich bekam vom Schaffner einen der Plätze außen am Trittbrett zugewiesen. Für jeden Touristen ein besonderer Reiz - und auch ein Nervenkitzel. Denn die vorbeifahrenden Autos sind nur wenige Zentimeter entfernt...
Am zweiten Tag mussten wir unseren Wagen im Stadtbüro des Verleihs abholen. Das heißt, zwei Stunden lang anstellen, um dann anstatt der bestellten Limousine einen Minivan zu bekommen, einen Dodge Grand Caravan. Dafür aber wieder genug Leistung unter der Haube...
Anschließend Stadtrundfahrt. Die Lombard-Street ist ein MUSS - ich bin diese sechs Mal gefahren (sicherheitshalber)...
Auf dem Photo kann man im Hintergrund sehr schön den "Coit Tower" sehen. Anschließend suchten wir den berühmten Aussichtspunkt nördlich des Golden Gate, von wo aus man die Golden Gate Bridge, die San Francisco Bay, die Insel Alcatraz sowie die Stadt selbst sehen kann. Nach einigem Suchen fanden wir den (nicht beschilderten) View Point, von wo uns einige tolle Photos gelangen. Denn ausnahmsweise trübte kein Nebel die Sicht, nur ein feiner Dunst, der aber hinter der Skyline:
Auf dem ersten Photo ist ganz links die Insel Alcatraz zu erkennen. Das zweite Photo zeigt die Golden Gate Bridge mal aus einem etwas ungewöhnlichen Winkel. Diese Position fanden wir, als wir eigentlich nach dem höher gelegenen Aussichtspunkt suchten. Ist aber eine ganz eigenwillige Perspektive, die man sonst nicht so häufig sieht.
Den Nachmittag vertrieben wir uns im Golden Gate Park, so besichtigten wir unter anderem den berühmten "Japanese Tea Garden". Dort muss man zwar Eintritt zahlen, doch diese wunderschöne Gartenanlage ist es allemal wert. Außerdem kann man sich in einem Teelokal chinesischen grünen Tee von Geishas servieren lassen. Übrigens gibt es hier ausschließlich Tee...
Bereits am Abend gaben wir den Wagen wegen mehrerer Mängel zurück und bekamen sofort einen Ersatz, einen Chevrolet Uplander, zugelassen in Oklahoma (also wieder nur ein Nummernschild). Vollgetankt übrigens...
Am 26. September verließen wir San Francisco, besuchten aber noch rasch den Alamo-Square (auch bekannt als "Postcard Row") für ein paar Photos (siehe auch USA-Reise 2000). Dann fuhren wir die State Route 1 die Küste entlang nach Süden. Monterey ist wie immer einen Stopp wert. Anschließend erkundeten wir den "17-Mile Drive" zwischen Monterey und Carmel. Eine mautpflichtige Straße, aber mit überwältigenden Ausblicken und Szenarien. Das Wetter spielte großteils mit, wenn auch immer wieder dichte Nebelschwaden vom Pazifik landeinwärts zogen. Doch für die Photos hatten wir meist Glück. Wie zum Beispiel ein kurzes Stück nach Carmel im "Julia Pfeiffer Burns State Park", wo es den kleinen McWay-Wasserfall zu sehen gibt. Das Besondere daran, es ist der einzige Wasserfall, der direkt in einen Ozean mündet. Außerdem ist die Bucht herrlich, davon könnt Ihr Euch hier überzeugen:
Der Wasserfall selbst befindet sich genau in der Bildmitte, und ist nicht sehr groß. Dennoch schön anzusehen und eben einzigartig, somit eine kurze Unterbrechung der Fahrt sicher wert. Man muss auch nicht weit gehen vom Parkplatz. Das zweite Photo zeigt die bekannte Bixby Creek Bridge (wird gerne für Werbeaufnahmen genutzt). Hier kann man deutlich die Nebelschwaden erkennen, die uns manchmal die Aussicht verdarben.
Quartier bezogen wir in dem kleinen Ort San Simeon. Das "Silver Surfer Motel" mit schönem Indoor-Pool. Bekannt ist San Simeon nur durch das "Hearst Castle". Dabei handelt es sich um einen echten Palast, den sich der Medienmogul und Millionär William Randolph Hearst in den 20er und 30er Jahren bauen ließ. Komplett mit 30 Meter langem Outdoor-Pool im griechisch-römischen Stil mit Venusstatue, mehreren Gästehäusern, einem Indoor-Pool in Dunkelblau-Gold (Zitat der Fremdenführerin: "Everything you see looking like gold IS gold"), dem (damals) weltgrößten Privatzoo und Flugzeuglandebahn. Dort gaben sich Persönlichkeiten wie Charlie Chaplin, Cary Grant, Winston B. Churchill, Rudolph Valentino, Charles Lindbergh oder Clark Gable die Klinke in die Hand. Und genau dieses Schloss wollten wir am folgenden Tag besichtigen.
Absolut beeindruckend. Man wird vom Visitor-Center im Bus zum Castle gefahren, erhält einen Rundgang durch den Garten, Neptune Pool, ein Gästehaus und das Erdgeschoß des Haupthauses ("Casa Grande") samt Kinosaal und Indoor-Pool. Eine Beschreibung in Deutsch kann man auch bekommen - laut Impressum dem damaligen Gouverneur des Staates California sei Dank (ein nicht ganz unbekannter Österreicher namens Arnold Schwarzenegger). Anschließend kann man im Besucherzentrum einkaufen (ach, wirklich?) und sich einen Film über die Geschichte des Hearst Castle ansehen (Eintritt für Tourmitglieder gratis). Einen Besuch unbedingt einplanen!
Übrigens war das Wetter ausgezeichnet, die Photos zeigen blauen Himmel ohne Wolken. Und dieses Wetter sollte bis San Diego so bleiben. Wie Albert Hammond so schön singt: "It never rains in southern California".
Am frühen Nachmittag brachen wir dann auf nach Los Angeles. Gleich im Norden der riesigen Stadt (bedeckt immerhin eine Fläche so groß wie das ganze Bundesland Oberösterreich) bezogen wir das "Beverly Garland Holiday Inn". Mit angeschlossenem ausgezeichneten Restaurant. Ein Punkt auf der Speisekarte lautete übrigens "Winner Schnitzel". In der Annahme, dass es sich nur um einen Schreibfehler handeln könne, bestellte ich. Und ich hatte recht. Ich genoss das zarteste Kalbs-Wienerschnitzel meines Lebens. Und der Pool ging sich auch noch aus...
Am nächsten Tag waren die "Universal Studios" eingeplant. Ein Shuttlebus des Hotels brachte uns kostenlos hin und abends wieder zurück.
Die Universal Studios hatten wir schon zweimal besucht, und waren jedesmal wieder fasziniert. Es gab wieder einige neue Attraktionen (zB. The Mummy Ride, Bart Simpson's Krustyland), und einige echte "Dauerbrenner" wie Jurassic Park Ride, Terminator 3D, und die Stuntshow Waterworld. Davon ein Photo.
The Mummy Ride ist übrigens keine Geisterbahn (wie ich vermutet hatte), sondern ein unterirdischer Rollercoaster mit Linear-Motor (magnetisch angetrieben, also extreme Beschleunigung). Schlichtweg atemberaubend. Und natürlich mit ein paar Schockeffekten...
Ich hatte mir bei unserem ersten Besuch in den Universal-Studios ein T-Shirt gekauft mit der Aufschrift "Jurassic Park Ride - I Survived", das ich zur Feier des Tages trug. Und wurde prompt im Gift-Shop darauf angesprochen, es müsse sehr alt sein. Als ich sagte, dass ich es 1997 gekauft hatte, waren die Verkäuferinnen ehrlich überrascht.
Nach der Rückkehr wieder Pool. Am nächsten Tag verbrachten wir den Vormittag am "Venice Beach", dem wunderschönen Sandstrand, nur wenige Meter von den ersten Häusern der Stadt entfernt. Auch bekannt für den "Muscle Beach" ein Freiluft-Athletentrainingsplatz. Und natürlich eine Einkaufsmeile.
Am frühen Nachmittag bezogen wir das mondäne "Hollywood Roosevelt Hotel", direkt gegenüber dem Grauman's Chinese Theatre am Sunset Boulevard. Im "Roosevelt" fand die allererste Oscar-Verleihung statt. Und heute noch kehren die Stars hier ein. Der Adresse entsprechend ist der Preis für eine Suite. Der Service ist einzigartig, der Wagen wird geparkt und die Koffer werden auf's Zimmer gebracht. Aber man gönnt sich ja sonst nichts...
Im Eingangsbereich des angesprochenen Chinese Theatre befinden sich Betonplatten mit Hand- und Fußabdrücken sowie Autogramme von Filmstars, von Marilyn Monroe bis Arnold Schwarzenegger. Und der Sunset Boulevard selbst ist besser bekannt als "Walk Of Fame", also die in den Gehsteig eingelassenen Sterne als Ehrung für Größen aus der Filmwelt und andere Persönlichkeiten. Inzwischen sind es knapp über 2300 Sterne. Viele der Ältesten sind eben in der Gegend um das Chinese Theatre zu finden. Am Walk Of Fame treiben sich aber auch allerlei Gestalten herum, die wie Stars aussehen, und für einen Dollar Trinkgeld mit den Touristen für ein Photo posieren. Oder Straßenmusikanten. Und auch die Geschäfte rundherum spekulieren auf das Geld der Touristen, eine Anhäufung von Andenkenläden, wo man von Kunst bis Kitsch alles kaufen kann.
Am 30. September trieben wir uns nochmals am Walk Of Fame herum, bis wir schließlich in den Süden von Los Angeles, nach Anaheim fuhren. Bekannt ist Anaheim wofür?
Richtig! Disneyland!
Inzwischen gibt es schon zwei Attraktionen, das "originale" Disneyland und direkt daneben das "Disney's California Adventure".
Auch das Hotel in Anaheim bot einen kostenlosen Shuttledienst zum Disneyland und zurück. Natürlich besuchten wir am 1. Oktober das "echte" Disneyland. Wer denkt, das sei doch eher was für Kinder, hat nur eingeschränkt recht. Die meisten der Attraktionen im Park sind nämlich auch für Erwachsene interessant. Und außerdem: hier wird man gern wieder zum Kind. Nebenbei: wenn man sich nur ein paar Minuten hinsetzt, und in die strahlenden Augen der kleinen Kinder sieht, die oft in Disney-Kostümen (meist Prinzessinnenkleidchen) herumlaufen, so ist das allein schon Grund für einen Besuch.
Das erste Photo ist am Ende der Main-Street aufgenommen, vor der Statue von Walt Disney, der Mickey Mouse (Micky Maus) an der Hand hält. Im Hintergrund das Märchenschloss. Das zweite Photo ist das Pflichtphoto, das man aus Disneyland mitbringen MUSS. Hier möchte ich übrigens auf meine USA-Reise 1997 hinweisen, wo sich das gleiche Photo befindet. Um genau zu sein: der Hintergrund ist derselbe, der Kerl in der Mitte ist keinen Tag älter geworden, nur die zwei Typen links und rechts sind um 11 Jahre gealtert ☺. Echt interessanter Vergleich...
Auch nach diesem ereignisreichen Tag (wir kehrten erst um 18:20 bzw. 19:40 zurück) entspannten wir uns am Pool des Hotels.
Am nächsten Tag fuhren wir nach San Diego. Übrigens über den Highway 5, der mindestens sechs Spuren pro Richtung aufwies. Manchmal sogar neun oder mehr. Da sind dann die innersten (also linken) beiden Spuren "Car Pool Lanes" (erlaubt nur für Autos mit zwei oder mehr Insassen), eigener Pannenstreifen inkludiert. Ganz rechts ist übrigens eine "Truck Lane", ebenfalls mit Standspur. Und damit bei den Abfahrten nicht sieben Spuren gequert werden müssen, hat der Highway eben außer der rechten Ausfahrtsspur noch eine zweite ganz links.
Wir kamen früh genug an, noch eine Stadtrundfahrt durch San Diego zu machen, und hatten auch noch Muße, "San Diego Old Town" zu besichtigen. Dazu muss man wissen, dass in den Vereinigten Staaten 120 Jahre alte Gebäude schon als "Altstadt" zählen. Dennoch sehenswert. Blauer Himmel und warm, wie bisher.
Der nächste Tag (der 3. Oktober) war unserem letzten "Highlight" vorbehalten, "Seaworld".
Auch unser Hotel "Seven Seas" in San Diego bot Gratis-Shuttlefahrten dorthin an.
Das Wetter war leicht bewölkt und ein wenig kühler als zuletzt, aber warm genug für kurze Hose und T-Shirt. Wir kamen früh genug an, die Öffnung mitzuerleben. Bevor die Sperrkette entfernt wurde, spielte über Lautsprecher die amerikanische Nationalhymne, die Kappen und Hüte wurden abgenommen, die rechte Hand auf's Herz und die meisten Leute sangen mit. Hatten wir auch noch nie erlebt.
Seaworld war ein echtes Highlight. Nicht nur die vielen Aquarien, auch große Freilandgehege mit majestätischen Flamingos, putzigen Robben und neugierigen Delphinen. Auch in Seaworld gab es Glasröhren durch Haibecken. Sowie ein eigenes Gebäude nur für Pinguine. Es gab auch einige Fahrgeschäfte, etwa eine Stromschnellentour, wo Passanten mit Wasserkanonen auf die Bootsinsassen schießen konnten. Oder einen simulierten Hubschrauberflug über der Antarktis, der echt wirkte, weil sich die Plattform zu den Bildern synchron bewegte.
Aber das Tollste waren die Shows. So etwa eine wirklich witzige Robben- und Seehunde-Show (bei der man auch nass werden konnte) oder die bekannte Killerwalshow.
Diese war so beeindruckend, dass Gerald und ich sie uns zweimal ansahen. Wozu diese riesigen Tiere in der Lage sind ist atemberaubend, die Dressur einmalig.
Am Abend kamen wir erschöpft, aber glücklich im Hotel an. Dort aßen wir im Restaurant. Hier gelang mir ein Photo vom Sonnenuntergang, das einen wunderschönen Abschluss dieses Reiseberichts darstellt. Echtfarben, ich habe absolut nichts daran verändert!
Am vorletzten Tag fuhren wir nur noch nach Los Angeles. Wohl wissend, dass der Urlaub zu Ende ging, freute uns nichts mehr so richtig und das Wetter passte zu unserer Stimmung. Trübe, einmal sogar ein paar Spritzer (wie war das mit "it never rains in southern California"?). Nur einmal hielten wir bei einem Einkaufszentrum an, für die letzten Mitbringsel. Hier in L.A. verbrachten wir die letzte Nacht im "Hacienda-Hotel". In diesem Hotel hatten wir bereits 1997 und 2000 übernachtet. Das letzte Abendessen: ein Steak bei "Sizzler's", dem Hotel schräg gegenüber.
Und am letzten Tag gaben wir das Auto zurück und dann der Rückflug nach Good Old Europe. Abschied aus den USA bei nunmehr wieder schönem Wetter und angenehmen Temperaturen - in Frankfurt hatte es gerade mal 14°C und Nieselregen.
In Linz selbst zwar Sonne, aber kühl. Herbstlich. Der Sommerurlaub war also vorbei...
Verfahren haben wir insgesamt über 3600 Meilen, das sind 5800 Kilometer, das Meiste davon in den ersten 14 Tagen, nämlich 2708 Meilen (= 4358km) mit dem Toyota Highlander. Verschossen haben wir fast 6000 Photos mit vier Cameras (ja, ich weiß, wir sind verrückt), diese belegten fast 23 GB Speicher.
Gerald hatte die bereits vertraute Canon EOS 10D Spiegelreflexcamera und als Schnappschusscamera eine Canon A620. Ich hatte erstmals eine "echte" Spiegelreflexcamera mit, die Canon EOS 350D, und als Kompaktcamera eine Olympus C470 Zoom. Bis 2006 hatte ich ja die Canon Pro90 IS, die eine "Bridge-Camera" ist, also ein Mittelding zwischen Kompakt und Spiegelreflex.
Dieses Jahr buchten wir fast alle Übernachtungen per Internet. Menüführung oft sogar in Deutsch (etwa Best Western). Dazu Karten der Örtlichkeit und genaue Anleitung der Anreise. Manchmal sogar ein kompletter Routenplaner von einem Ort zum nächsten (zB. Ramada).
Auch den National Parks Pass hatte ich im Internet bei eBay erstanden. Ein Australier verkaufte den Pass, der bis Mai 2009 gilt. Die Hälfte des Preises, den er in den USA gekostet hätte. Leider ist dieser jetzt durch zwei Unterschriften entwertet, und somit für weitere Interessenten wertlos.