Ende 2006 musste ich feststellen, dass mein Pentium IV nun doch schon ein wenig in die Jahre gekommen war. Nicht, dass dieser wirklich langsam geworden war (3,06 GHz Hyperthreading), aber im Sommer 2006 war der Nachfolger des Pentium auf den Markt gekommen...
Kurz, es wurde Zeit für ein neues Spielzeug ☺. Nach meinem letzten gemoddeten PC sollte es wieder ein optisch ansprechendes Stück sein. Lange suchte ich in Geschäften und im Internet, um ein schönes Gehäuse zu finden. Schnell fiel mein Augenmerk auf die Firma Thermaltake. Leider gibt es fast nur noch PC's mit geschlossener Front (also einer Klappe, die die Vorderseite verschließt). Da ich zwei Anzeigegeräte habe (siehe Pentium IV), die ich ablesen will und viel mit USB-Sticks arbeite, möchte ich eine offene Front. Hier bietet sich ein etwas extravagantes Gehäuse aus der Serie "Armor" an. Vollaluminium statt Stahlblech, an der Vorderseite 11 identische Segmente, die wahlweise Laufwerke, Panele, Lüfter oder sonstiges aufnehmen können. Diese sind beliebig untereinander austauschbar. Das geht soweit, dass man auch die Einheit mit dem Ein/aus-Schalter, dem Reset-Taster und den Kontroll-LED's an beliebiger Stelle platzieren kann. Eines dieser Segmente ist eine einfache Lade, in der Kleinteile wie Kabel, Stecker, CD's und ähnliche Dinge verstaut werden können.
Hinter drei dieser Segmente befindet sich der erste Festplattenkäfig für drei Festplatten, die von einem großen 12cm Lüfter gekühlt werden. Dieser ist blau beleuchtet - gut sichtbar durch die drei Frontsegmente, die ein Gitter vorne haben. Dahinter übrigens ein leicht zu reinigender Staubfilter (ist mal eine wirklich innovative Idee!). Natürlich kann dieser Käfig samt Lüfter an beliebiger Stelle untergebracht werden. Übrigens werden alle Laufwerke oder andere Einbaugeräte nicht mehr verschraubt, sondern durch ein praktisches Clip-System in Position gehalten. Dadurch ist ein Tausch leicher als je zuvor. Ein zweiter Festplattenkäfig für weitere drei Harddisks befindet sich hinten oben im Gehäuse neben dem Netzteil.
Die beiden seitlichen "Flügel" sind schwenkbar. In geschlossenem Zustand bedecken sie etwa 1/3 der Vorderfront. Sie bestehen aus edlem gebürstetem Aluminium. Wozu sie eigentlich dienen, weiß niemand. Eher ein optischer Gag.
An einer Seite des Gehäuses ist eine große dreigeteilte Plexiglaswand untergebracht. Das Auffälligste, was zu sehen ist, sind die grünen Schläuche. Denn nachdem mein letzter PC ein eher lauter Genosse war, entschied ich mich diesmal für eine Wasserkühlung. Übrigens auch von der Firma Thermaltake, das System heißt "Big Water 735". Im Pumpengehäuse ist eine extrem starke LED eingebaut, welche die Schläuche so raffiniert beleuchtet, dass es aussieht, als würde die grüne Flüssigkeit darin selbst leuchten. Der Prozessorkühler selbst ist aus einem Kupferkern, der von besagter Kühlflüssigkeit umströmt wird. Untergebracht in einem blau beleuchteten Plexiglasgehäuse. Sieht in Wirklichkeit viel spektakulärer aus als auf den Photos. Auch ist das Blau normalerweise stärker.
Zur besseren Illumination habe ich am Boden des Gehäuses eine grüne Kaltlichtkathodenröhre eingebaut, diese ist schaltbar oder akustikabhängig. Übrigens liefert Thermaltake neben allen Anbauteilen, Reserveschrauben, Dichtungen u.Ä. auch ein Poliertuch für die Aluminiumteile mit. Ein netter Einfall. Die Seitenwand ist ebenfalls nicht verschraubt, sondern mittels zweier Riegel gesichert. Einer dieser Riegel ist versperrbar.
Nun zum "Innenleben":
Als Mainboard wählte ich das "P5B" von Asus. Ich habe mit Markenmainboards (Asus, Intel,...) nur beste Erfahrungen gemacht. Als Prozessor kam und kommt für mich ausschließlich ein Intel in Frage. Da im Sommer 2006 (27. Juli) der Nachfolger des Pentium 4, der Core 2 Duo herausgekommen war, lag die Wahl dieses Prozessors nahe. Der von mir damals Ausgesuchte lief mit 2,13 GHz. Anfang 2008 stellte ich fest, dass der Core 2 Duo nicht mehr der Modernste ist. Da mein Mainboard (Asus, ich weiß warum) auch die modernen Core 2 Quad (Vierkernprozessoren) unterstützt, tauschte ich im Juli 2008 den alten Prozessor gegen einen Core 2 Quad mit 2,41 GHz. Der Windows-Vista Leistungsindex für den Prozessor stieg von 5,2 sofort auf Höchstnote 5,9 (Windows 7 Leistungsindex: 7,1) - sogar die Leistung des Arbeitsspeichers wurde durch den neuen Quad verbessert. Nebenbei erwähnt wäre der Prozessor mittels mitgeliefertem Overclocking-Tool von Asus noch leicht zu übertakten. Aber wozu? Auch hier ist die Wasserkühlung wichtig, denn durch Übertakten wird der Prozessor deutlich wärmer als im Normalbetrieb.
Als Graphikkarte hatte ich anfangs eine Nvidia GeForce 7600GS mit 512 MB DDR2. Ich bin kein Spieler und brauche daher keine exorbitante Karte. Die GeForce stammte von der Firma Gainward und war passiv gekühlt (das heißt, ohne Lüfter), dafür braucht der Kühlkörper eine volle zusätzliche Slothöhe. Hier hat wieder mein Wille mitgespielt, einen möglichst leisen PC zu besitzen. Allerdings habe ich im Februar 2008 die 7600GS durch eine Asus GeForce 7800GT ersetzt. Was den Index der Desktopleistung für Windows Aero sofort von 4,4 auf 5,9 steigen ließ (die Gamingleistung stieg von 4,2 auf 5,7). Die 7800GT ist zwar aktiv gekühlt, also nicht mehr komplett lautlos, dafür hat sie einen blau beleuchteten Lüfter... ☺
Man geht mit der Zeit: Im Juli 2010 tauschte ich die 7800GT gegen eine Hi-End Karte, und zwar die Nvidia GeForce 9800 GTX+. Die von mir gewählte MSI-Karte ist herstellermäßig übertaktet von 738 auf 760 MHz, was sie zu einer der schnellsten 9000er Karten macht. Der Index der Desktopleistung stieg dramatisch. Sowohl der Wert von Windows Aero als auch die Gamingleistung stehen nunmehr auf dem Wert 7,0. Nebenbei verfügt die Karte über "CUDA", das heißt, der Grafikprozessor kann als Co-Prozessor für den Hauptprozessor dienen. Viele Anwendungen und Spiele profitieren inzwischen davon. Insbesondere Rechenoperationen wie etwa BOINC/Seti oder auch Videobearbeitung wie TMPGEnc werden dadurch deutlich beschleunigt.
Für den Windows7 Leistungsindex ergeben sich also folgende Werte: Prozessor: 7.1, Arbeitsspeicher: 5.5, Grafik (Aero): 7.0, Grafik (Spiele): 7.0 und Festplatte 5.8. Übrigens sind alle Karten im Gehäuse auch nur gesteckt und mittels Clipsystem gesichert. Schrauben sind auch hier nicht mehr nötig. Als Speicher hatte ich anfangs 2 GB (2048 MB) Corsair DDR2, mit satten 800MHz getaktet, im März 2009 wurde der Speicher auf 5 GB (5120 MB) aufgestockt (jetzt mit Kingston Modulen).
An der Vorderfront sind die beiden Kontrollpanele eingebaut, die schon von meinem alten Pentium IV bekannt sind. Siehe dort. Das anfangs beigefarbene DVD-Laufwerk habe ich durch eines mit silberfarbener Blende ersetzt. Ein Lite-On DVD-/+RW Dual Layer-Brenner mit Lightscribe-Funktion. Sehr praktisch! Auf dem ersten Bild oben ist noch der "Alte" zu sehen, erst auf den zweiten Bild der "Neue"...
Anfang 2010 leistete ich mir dann noch etwas Neues: zusätzlich einen Blu Ray-Brenner (natürlich auch für DVD und CD) von Phillips. Leider nur verfügbar in schwarz. Dafür hat er vorne drei verschiedenfarbige LED's, die die Art des eingelegten Mediums anzeigen. Siehe dazu auch weiter unten unter "Netzteil".
Die Soundkarte ist noch die gleiche wie im Vorgängermodell. Der eingebaute On-Board Sound kann niemals eine optionale "Creative Labs" (den Vater des legendären "Soundblasters") ersetzen. Creative Labs Audigy 2 Platinum eX mit externem Steuermodul und Fernbedienung heißt meine Wahl. Angeschlossen an die ebenfalls bereits bekannte Ultron 5.1 Lautsprecheranlage.
Neu ist ein zusätzlicher IDE-Controller, um all meine Festplatten anzuschließen. Da das Mainboard nur noch zwei IDE-Anschlüsse hat zu den vier SATA-2 wurde dieser Controller notwendig. Die Systemplatte ist eine SATA-2 Western Digital Caviar Blue mit 500 GB, die zweite ist eine SATA-2 Western Digital Caviar mit 320 GB. Dazu zwei IDE-Platten mit jeweils 200 GB und eine mit 400 GB. Zusätzlich noch 3 USB-Harddisks, eine mit 250 GB, einen MediaRecorder (an den Fernseher anschließbar) mit 1000 GB und eine weitere kleine mit 200 GB. Im Mai 2009 kam ich mit dem internen Festplattenspeicher dennoch nicht mehr aus, und da Harddisks inzwischen recht leicht erschwinglich sind, stockte ich die Kapazität gleich um eine SATA-2 Seagate Barracuda 1000 GB Platte auf, also ein Terabyte. Und im Mai 2010 brauchte ich mehr externen Speicher. Wie man sich denken kann, gleich ordentlich: eine 2000 GB Firewire/SATA-2 Seagate-Festplatte kam noch dazu. Gut, dass dieses Gehäuse serienmäßig sechs Einbauplätze für Harddisks bereitstellt. Im Jänner 2011 ersetzte ich das interne BluRay-Laufwerk durch eine externe BluRay Brenner-Einheit (auch verwendbar an meinem Zweit-Desktop und dem Laptop). in einem herrlich blau beleuchteten Gehäuse. Somit wurde ein SATA-Anschluss frei. Nicht lange, und dort hing eine weitere 1000 GB Festplatte (diesmal von Samsung) dran. Im Sommer 2011 entfernte ich den zusätzlichen IDE-Controller samt den beiden 200 GB Laufwerken, dafür ersetzte ich die Systemplatte durch eine SATA-3 Seagate Barracuda mit 2 TB. Woraus sich gesamt über 7 TERAbyte Festplattenkapazität ergeben.
USB-Anschlüsse habe ich genug: 4 hinten, 2 oben im Deckel, 2 vorne, sicherheitshalber noch einen 7er USB-Hub von D-Link (Nett: jeder Anschluss mit eigener Kontrollleuchte). 2 mal Firewire sowie die üblichen Audio Ein- und Ausgänge, inkl. S/PDIF und optischen Anschlüssen. Ein silbernes Floppy (passend zur Gehäusefarbe) habe ich mir auch nicht nehmen lassen. Ich besitze zwar mehrere USB-Memorysticks (die Größten mit 16 GB), dennoch will ich auf das gute alte Floppy nicht verzichten. Und sei es nur aus sentimentalen Gründen ☺.
Dann gehört ein 550-Watt Netzteil dazu, mit superleisem Lüfter (no-naa-net, wie wir in Oberösterreich sagen - vergleichbar mit dem deutschen Ach Nee). Das Netzteil ist in diesem Gehäuse nicht liegend sondern stehend eingebaut. Auf diese Weise bleibt daneben Platz für den zweiten Festplattenkäfig. Nachsatz: Anfang 2010 hatte ich dieses Netzteil nach dem Einbau des Blu Ray Brenners dermaßen überlastet, dass es den Geist aufgab. Sechs interne Festplatten, zwei optische Laufwerke, Graphikkarte (diese hat zwei zusätzliche Stromanschlüsse), Soundkarte, Wasserpumpe, (beleuchtete) Lüfter, zwei USB-Hubs, Cardreader, Webcam, Floppy, Fingerabdruckscanner, div. optische Anzeigen und der ausschließlich über USB stromversorgte Flachbett-Scanner waren zu viel. Also mußte ich das 550W Netzteil durch eines mit 800 Watt ersetzen. Und jetzt der Nachteil der Stromversorgung: zum Ersetzen musste ich den PC fast komplett zerlegen...
Was gibt es noch an Zubehör? WebCam, Bluetooth, LCD-Flachbettscanner, Farbdrucker, Kabelinternet, Fernsehanschluss, und ein Fingerabdruckleser (anstatt sich viele Passwörter für Programme oder Webseiten zu merken, logge ich mich mit meinem Finger ein - den habe ich immer dabei ☺) um nur einige zu nennen. Dazu mehrere USB-Sticks (0,5 bis 16 GB) und der erwähnte USB-Hub mit digitaler Uhr. Weiters ein Kartenleser in durchsichtigem Gehäuse mit sechs verschiedenfarbigen LED's. Meine Liebe zur "Beleuchtung" geht so weit, dass sogar die Stecker der USB-Kabel zu den externen Laufwerken grün, gelb und blau beleuchtet sind...