Unsere vielleicht aufwendigste Reise. Da sowohl mein langjähriger Reisegefährte Gerald als auch ich im Juli einen schönen runden Geburtstag feierten, gönnten wir uns eine ziemlich luxuriöse Reise.
Doch trotz intensiver Vorbereitungen und großer Vorfreude stand diese (zumindest am Beginn) unter einem schlechten Stern. Das Flugzeug, das uns von Linz nach Frankfurt bringen sollte, konnte wegen eines Bremsdefektes nicht starten. Also mussten wir blitzartig umgebucht werden. Im Eiltempo ging es im Taxi nach Salzburg - nur um dann in Frankfurt wie zwei Verrückte zum Gate zu laufen, um den Flug nach Las Vegas zu erwischen. Gerade noch geschafft.
In Vegas am Zoll der nächste Schock: der Officer erklärte uns, dass das altehrwürdige "Four Queens" an der Fremont Street seines Wissens geschlossen sei (wo wir die erste Nacht gebucht hatten). Zum Glück war diese Information nicht korrekt, das Hotel wurde erst kurz darauf für eine Renovierung geschlossen. Wir wohnten noch im "alten" Hotel, die Aufzüge aus Holz und Glas, mit Steinfußboden.
Unser Leihwagen war diesmal ein SUV, ein Buick Rendezvous. Kein PS-Monster wie 2004, aber auch vierradgetrieben.
Nur einen Abend hatten wir in der Fremont Street, bereits am nächsten Morgen fuhren wir zum Nordrand des Grand Canyon. Aufgrund eines Waldbrandes war jedoch die Straße geschlossen. Das von uns gebuchte Hotel selbst existierte gar nicht mehr, es war den Flammen bereits zum Opfer gefallen. Das alles passte in's Bild.
Also fuhren wir weiter zu unserer nächsten Station, Page. Bekannt für den Lake Powell und den Antelope Canyon. Der Antelope Canyon ist ein Slot-Canyon, also eine extrem schmale Schlucht, die durch Wasser in den Felsen gewaschen wurde. Eines der schönsten Photomotive. Und die allerbesten Photos entstehen nur, wenn drei Faktoren zusammenpassen: Das Datum muss Ende Juni/Anfang Juli sein (Sommersonnenwende). Es muss Mittag sein (höchster Sonnenstand). Und das Wetter muss sonnig sein. All diese Faktoren waren am 1. Juli gegeben. Man darf in den Canyon nur mit einem indianischen Führer - und billig ist das Vergnügen auch nicht. Wir buchten eine geführte Photographentour um 11:30 Uhr. Im Monster-Truck ging es zum Canyon.
Was uns dort erwartete, übertraf unsere Erwartungen bei weitem, und war schlichtweg überwältigend. Ich denke, die Photos sprechen für sich:
Irgendwie hatte sich unser indianischer Führer in meine Kamera verliebt, und machte mit dieser Aufnahmen, um der Gruppe zu zeigen, wie diese Photos auszusehen hatten. Von obigen drei Photos habe ich nur die ersten beiden gemacht, ab diesem Zeitpunkt hatte der Führer die Kamera mit Beschlag belegt. Wohl aufgrund des dreh- und schwenkbaren Displays. Ich stand mit einem glücklichen Grinsen daneben, denn der indianische Photograph weiß am Besten die Stimmungen einzufangen - und die Aufnahmen blieben mir ja. Außerdem hatte ich ohnehin noch meine kleine Kompaktcamera...
Leider kommen die wunderschönen Farben auf den Bildern nur schwach zur Geltung: Leuchtende Orange- und Rosatöne prägen die Wände. Wände, die teilweise so knapp beieinander sind, dass wir nur im Gänsemarsch hindurch konnten. Kaum vorstellbar, dass mitunter Wasser mit unglaublicher Gewalt durch den Canyon schießt. Und zwar so plötzlich und mit so einer Wucht, dass vor einigen Jahren zwölf Touristen samt Führer einfach ertranken.
Doch die Gegend um Page lädt auch zu anderen Ausflügen ein, so erkundeten wir mit unserem vierradgetriebenen SUV den Glen Canyon, ein trockenes Flussbett, das am Lake Powell endet.
Und auf ebendiesem Lake Powell fand einer der Höhepunkte der Reise statt: Drei Tage Hausboot vom 3. bis 5. Juli. Der Lake Powell ist einer der wenigen wirklich großen Seen der Welt, wo man kein Kapitänspatent benötigt. Es reicht ein gültiger Auto-Führerschein und eine Schulung (Navigation, Funk, Bedienung) - ehrlich gesagt ist es mehr ein Crash-Kurs. Dazu ein T-Shirt mit dem Aufdruck "Captain".
Das Boot ist komplett ausgestattet, mehrere Kabinen, großer Wohnraum, Dusche, Küche mit Backofen und Mikrowelle, riesiger Kühlschrank mit Gefrierabteil. Vorne und hinten ein kleines Deck zum Sitzen, und oben ein großes Sonnendeck mit Liegen und einer Wasserrutsche. Auch der Gasgrill am Bug fehlt nicht. Weiters zwei schwere Motoren, die getrennt regelbar sind.
Man kann dann fahren, wohin man will. Der See ist extrem groß (etwa 660 km²). Die Küstenlinie des Lake Powell entspricht von der Länge her der gesamten Küste der USA zum Pazifik, und hat viele Buchten und Inseln. Am Abend legt man einfach irgendwo am Strand an, das Boot wird vertäut, indem man zwei Anker an Land eingräbt. Nicht einfach, das Boot mit der richtigen Geschwindigkeit auflaufen zu lassen, und dann muss man schnell arbeiten, bevor der Wind das Boot abtreibt. Leider verwechselten wir einmal einen Felsstrand mit einem Sandstrand, und liefen auf. Aus eigener Kraft kamen wir trotz Hilfe der Besatzung eines anderen Bootes nicht mehr frei. Über Funk rief ich einen Schleppkahn, der uns wieder ins Wasser zog. Dieser Service ist inbegriffen, wir waren sicher nicht die Ersten oder Letzten...
Auch das "Ankern" ist nicht ohne Tücken. Einer vergräbt den Anker an Land, der andere balanciert mit dem Tau in der Hand außen (!) am Boot entlang, um es am hinteren Ende zu vertäuen. Sowohl Gerald als auch mir passierte es dabei einmal, dass wir das Gleichgewicht verloren, und unfreiwillig baden gingen. Leider verlor ich bei diesem ungewollten Manöver meine Brille. Tauchversuche waren erfolglos, der Strand fällt viel zu steil ab. Also mußte ich den Rest des Urlaubs mit meiner (optischen) Sonnenbrille Vorlieb nehmen - peinlich in Restaurants und in der Nacht. Wobei dazu zu sagen ist, dass zwei Mann Besatzung das absolute Minimum sind, beim abendlichen Ankern wäre ein Paar Hände mehr dringendst zu empfehlen.
Der Zufall wollte es, dass wir den Abend des 4. Juli am See verbringen sollten. Die gesamte USA feiert an diesem Tag den Unabhängigkeitstag mit einem bombastischen Feuerwerk. So auch mehrere Gruppen am Lake Powell. Einfach herrlich, am warmen Spätabend auf dem Boot zu liegen, und rundherum steigen die bunten Raketen in den dunklen Himmel.
So ein gemietetes Hausboot ist kein billiges Vergnügen, macht aber Spaß und eine Übernachtung im mondänen "Marina Resort Hotel" ist im Preis inbegriffen. Empfehlenswert ein Essen im angeschlossenen Luxusrestaurant. Auf mehreren Ebenen sind die Tische angeordnet, sodass man von allen Plätzen den herrlichen Ausblick durch eine riesige Fensterfront auf den Lake Powell genießen kann. Beim Bestellen des Desserts kam ein Angestellter mit einem Wägelchen, wo man alle Speisen in Augenschein nehmen konnte. Diese wurden dann frisch zubereitet. Das Nachfüllen der Getränke geschah so schnell, dass es schon fast peinlich war.
Angeschlossen mehrere große Gift-Shops. Ich bin nämlich bekannt für meine Einkaufstouren ☺. Mein Koffer hatte beim Hinflug 17 Kilo, bei der Rückreise über 30!
Am 6. Juli fuhren wir weiter nach Kayenta, das in der Nähe vom Monument Valley liegt. Hier waren wir schon im Jahr 2000, damals verleideten uns ein Gewitter und ein Sandsturm den Besuch. Doch diesmal war das Wetter ohne Tadel, und wir genossen die Rundfahrt. Ging auch deutlich besser im SUV - 2000 quälten wir uns ja im PKW durch's Gelände. Die Sandpisten wurden nämlich nicht wirklich besser seit damals.
Der 7. Juli führte uns in den Canyon DeChelly. Bekannt durch Pueblo-Siedlungen der Indianer in der Felswand, und durch den "Spider Rock", eine 330 Meter (!) hohe Felsnadel. Das Wetter war jedoch von Gewittern durchsetzt. Allerdings sorgte diese Feuchtigkeit dafür, dass die Rotschattierungen der Felsen besonders gut zur Geltung kamen:
Am 8. Juli besuchten wir den "Petrified Forest", also ein Gelände, das bedeckt ist mit versteinerten Baumstämmen. Und wir waren ehrlich überrascht, als wir feststellen mussten, wie riesig dieses Gelände ist. Derzeit 378 km² - es bestehen aber Pläne für eine Erweiterung auf 850 km². Und die herumliegenden versteinerten Baumstämme sind einfach grandios. Alle Farben des Regenbogens sind vertreten.
Am ersten Bild sieht man, dass wie am Vortag Gewitter drohten, einmal sogar ein kurzer adretter Regenschauer ☺.
Am 9. Juli erreichten wir die Westernstadt Tombstone. Erhalten wie anno 1880, bei der Modernisierung wurde einfach einen Block weiter komplett neu gebaut, somit blieb die Altstadt bestehen. Viele Bewohner sind in Kostümen, in die Straße darf man nur mit der Pferdekutsche (bzw. zu Fuß). Inklusive (garantiert authentischen) Einschusslöchern in den Tresen der Saloons. In einem dieser Saloons feierte ich meinen Geburtstag - mit einem standesgemäßen T-Bone Steak, untermalt von Live-Musik...
Ach so, ja, es gibt in dieser Straße auch sehr viele Geschäfte und Gift-Shops...
Am Morgen der Besuch weltbekannten Friedhofs, des "Boothill Yard" - mit Grabinschriften wie "Vom Mob Gelyncht", "Erschossen", "Versehentlich gehängt" und ähnlichem. Anschließend ging sich auch eine kleine Western-Show noch aus. Dann die Autofahrt nach Tucson, wo wir zwei Tage blieben. Gibt ja auch genug zu besichtigen. Unseren Plan, die "Davis-Monthan Air Force Base" zu besuchen, mussten wir zwar aufgeben, weil die USA in einen DefCon-Status getreten waren, der solche Besichtigungen verbot. Also besuchten wir am 11. Juli das "Pima Air & Space Museum", ein Freilichtmuseum mit vielen restaurierten Flugzeugen aus aller Welt, vom Doppeldecker bis zum Tarnkappenbomber. Sogar eine Präsidentenmaschine ("Air Force One"), genutzt von John F. Kennedy und Lyndon B. Johnson, gibt es zu besichtigen. Diese ist sogar begehbar.
Am 12. Juli wollten wir den "Saguaro Nationalpark" besuchen, diese Kakteen stehen hier dicht an dicht, ganze Wälder von Kakteen. Diese Saguaros (manchmal hört man auch "Kandelaber-Kakteen") wachsen nur hier in Arizona und in Nord-Mexiko. Beeindruckend, 12 bis 15 Meter hoch (selten bis 20 Meter), und bis zu 220 Jahre alt. Dieser Nationalpark ist in zwei Teile geteilt, "West" im Westen von Tucson und "East" im Osten der Stadt. Letzterer soll der schönere - mit größeren und älteren Kakteen - sein. Leider war dieser aufgrund Sanierungsarbeiten komplett gesperrt. Also auf zum Westteil. Die Fahrt vorbei an dem weltbekannten Flugzeugfriedhof, wo ca. 20.000 Flugzeuge stehen, hier ist die 309th Aerospace Maintenance and Regeneration Group damit beschäftigt, die Flugzeuge als Ersatzteilträger zu erhalten.
Am Weg zum Nationalpark entschlossen wir uns (aufgrund eines Werbeschildes) kurzfristig, im "Desert-Museum" vorbeizuschauen. Wir sollten es nicht bereuen. Hat mit "Museum" absolut nichts zu tun, mehr Zoo oder Botanischer Garten. Mehrere unterschiedlich lange Rundwege führen den Besuchern Flora und Fauna der Wüste vor Augen. Einige begehbare Vogelgehege. In einem waren nur Kolibris - herrlich.
Doch auch andere Tiere von Schlangen bis zum Puma waren zu sehen (in nicht begehbaren Gehegen ☺). Des weiteren natürlich die verschiedensten Kakteenarten, wenn auch der hohe Saguaro das Bild beherrscht.
Aber es war sehr heiß. Auf einem Parkplatz hatten wir einmal 122°F (=50°C) gemessen. Ansonsten "nur" um die 40°C. Zum Glück stehen überall an den Wegen Wasserspender mit dem kühlen Nass. Und dieses Wasser war wirklich kalt, denn die Geräte sind mit eigenen solarbetriebenen Kühlanlagen ausgestattet.
Dann weiter in den "Saguaro Nationalpark West". Hier bewährte sich einmal mehr der vierradgetriebene Wagen, nur eine Staubstraße führt zwischen den Kakteen hindurch.
Wir waren überrascht, dass diese Kakteen überall gedeihen, auch in den Städten, an Abhängen und sogar auf den Grünstreifen der Highways.
Jeden Tag am Abend finden wir Entspannung am und im Pool. Und zum Essen in Tucson ein Tipp: "Magpies Gourmet Pizza". Mehrere Lokale sind über die Stadt verteilt. Von den Einwohnern mehrmals hintereinander als "Beste Pizzeria" gewählt.
Dann am 13. Juli die Fahrt nach Phoenix. Mittags besuchten wir "Goldfield Ghosttown", eine aufgegebene Goldgräberstadt, direkt am Apache Trail gelegen. Eigentlich wollten wir am nahe gelegenen Canyon Lake eine Fahrt mit einem Raddampfer machen, doch dieser fährt nur einmal täglich, und den Zeitpunkt hatten wir verpasst. Aber Goldfield Ghosttown entschädigte uns voll. Einen Abstecher sicher wert:
Am Abend erreichten wir unser Hotel in Phoenix: das Pointe HILTON Tapatio Cliffs Resort. Ich denke, der Name "Hilton" spricht für sich. Livrierte Diener (herrlich: weiße Handschuhe aber hitzebedingt kurze Hosen) reißen die Türen für Dich auf. Beim Empfang, als wir angaben: "There is a room reservated for us" wurden wir von dem Mädchen am Schalter sofort verbessert: "No ROOM reservated, we only have SUITES". Also schön, ist es eben eine Suite. Ein Plan des weitläufigen Geländes wurde uns mitgegeben, insgesamt waren 10 Pools verteilt, ein jeder mit einem eigenen Thema: Geyser pool, Adult pool, Waterslide pool, Fountain pool, Family pool, Hidden pool, usw. Obwohl uns 3 Nächte und zwei volle Tage zur Verfügung standen, haben wir nur sechs erkundet.
Und wir verbrachten viel Zeit an (oder besser: IN) den Pools. Es war noch heißer als in Tucson. Immer über 110°F (=44°C). Abends wurde es angenehmer, knapp unter 40° - wir lagen oft bis lang in die Dunkelheit am Pool. Die Klimaanlage im Zimmer (Verzeihung: in der Suite) lief im Dauerbetrieb. Auch das Abendprogramm war nicht zu verachten: einmal wurde eine riesige Leinwand aufgebaut, und man konnte sich am (oder im) Pool liegend einen Film ansehen. DAS hat schon was, kann ich Euch sagen...
Aber untertags war es einfach zu heiß für irgendwelche Aktivitäten. Wir machten eine Besichtigung des mondänen Vorortes "Scottsdale". Echt nobles Viertel, eine Gratis-Buslinie ("Trolley") verbindet den alten und neuen Teil von Scottsdale. Ein Einkaufsparadies - wenn auch manche Läden etwas exklusiver und damit ziemlich teuer waren.
Ansonsten flüchteten wir vor der Hitze, wo es nur ging. Ein Besuch in einem dieser riesigen Einkaufstempel, oder das IMAX-Kino (ich kam mir aber durchaus ein wenig dämlich vor mit der Sonnenbrille...). Auch besuchten wir die "Hall Of Flame", das größte Feuerwehrmuseum der Welt. Amüsiert mussten wir feststellen, dass eines der ältesten Exponate (ein von Pferden gezogener Handpumpenwagen) aus Niederösterreich stammt. Der Schriftzug "K.& K." und das österreichische Kaiser- Wappen waren nicht zu übersehen ☺.
Am 16. Juli ging es weiter Richtung Norden. Wir besuchten "Montezuma Castle" und das unweit gelegene "Montezuma Well". Wieder Ruinen der von Indianern gebauten Wohnanlagen in den überhängenden Klippen. Man darf nicht vergessen, dass die Indianer solch bis zu 5-stöckige Steinbauten im 12. Jahrhundert errichteten. Damals lebten wir in Europa fast ausschließlich (abgesehen von der Oberschicht) noch in Holzhütten!
Ein kurzer, teilweise sogar schattiger Wanderweg.
Abends erreichten wir Sedona, einen wirklich sehenswerten Ort. Hotelzimmer mit Balkonblick auf die berühmten "Roten Klippen", etwa den Snoopy Rock. Am Hotel angeschlossen ein eigenes "Club House" mit Indoor-Outdoor Pool, Jacuzzi, Sauna, und was-weiß-ich.
Die Stadt ist nicht nur bekannt für die eindrucksvolle Berglandschgaft, sondern auch für die tollen Einkaufsmöglichkeiten. Leider. Ich erinnere an mein bereits erwähntes Verhältnis zu Einkaufstouren, und meinen 30-Kilo Koffer.
Am nächsten Tage fuhren wir die kurze Strecke nach Flagstaff. Vorher wollten wir uns den Meteor Crater ansehen (ein paar Meilen östlich gelegen), aber 15 Dollar Eintritt für ein (wenn auch großes) Loch im Boden war uns doch zu viel. Also Ausweichprogramm, der Walnut-Canyon. Ebenfalls bekannt für die Indianer-Pueblos.
In Flagstaff, direkt an der weltberühmten Route 66, verbrachten wir zwei Nächte, also stand uns ein Tag zur Verfügung. Wir fuhren ein kurzes Stück nach Norden, um den "Wupatki National-Park" zu besuchen, vorher noch das "Sunset Crater Volcano National-Monument", bestehend aus einem kleinen Vulkan, der das letzte Mal um 1250 ausgebrochen ist. Doch noch immer sind große Teile der Umgebung von riesigen Schlackefeldern bedeckt.
Im Wupatki National-Park sind wieder viele sehr beeindruckende Pueblo-Siedlungen zu bewundern, teilweise einzelne Bauten auf Hügeln oder sogar ganze Städte mit Versammlungsgebäuden, Wohnhäusern, Speichern und vielem mehr. Wie gesagt, alles aus Stein. Aus unerfindlichen Gründen einfach aufgegeben. Ursprünglich nahm man an, dass der Vulkanausbruch um 1250 damit zu tun hatte, aber die Siedlungen waren auch einige Zeit danach noch bewohnt.
Am 19. Juli nahmen wir die letzte Etappe in Angriff. Über die Route 66 und den Hoover-Dam nach Las Vegas. Natürlich vergaßen wir nicht, Städten wie Kingman und Seligman einen Besuch abzustatten. Hier ist die Route 66 allgegenwärtig.
Gegen Abend dann die Ankunft in Las Vegas.
Was soll man über diese Stadt noch schreiben? Wieder war so viel Neues gebaut worden, dass wir uns neu orientieren mussten. Und das nächste Mal werden wir das wieder tun müssen, so klafft neben unserem Hotel, dem "Circus-Circus" bereits eine große Baulücke.
Jedesmal sind wir überrascht, wie in dieser Wüstenstadt so viele blühende Gärten angelegt werden können und immer neue, größere Springbrunnen. An Wasser (und an Strom) herrscht absolut kein Mangel.
Übrigens gaben wir am 20. Juli unser Auto zurück, denn in Vegas benutzten wir lieber den Bus. Neu übrigens, dass hier Doppeldecker-Panoramabusse eingesetzt werden (klimatisiert, versteht sich). Eine Fahrt kostete (egal wie weit) zwei Dollar, eine 24-Stunden-Karte 5 Dollar. Ausgiebig besichtigten wir das "Bellagio" und das "Caesar's Palace" mit seinen noblen Geschäftspassagen: Tiffany, Gucci, Victoria's Secret, und wie sie alle heißen. Über mehrere Etagen, aufgelockert durch Springbrunnen und Skulpturen. Das Bellagio glänzt durch einen tropischen Garten, in dem Spielzeugeisenbahnen verkehren. Dazwischen Nachbauten von US-Sehenswürdigkeiten, wie etwa ein kleiner Mount Rushmore, ein Mini-Capitol und natürlich ein kleines Bellagio. Inklusive Mini-Wasserspiele. Diese Wasserspiele haben das Bellagio bekannt gemacht. Jede Viertelstunde ein Musikstück, und dazu im Takt "tanzende" Wasserfontänen in einem riesigen Bassin vor dem Hotel.
Auch ein abendlicher Besuch auf der Fremont-Street stand wieder auf dem Programm, inklusive Glitter Gulch und Fremont-Street Experience - also einer Show, die auf überdimensionalen Bildschirmen auf der Überdachung der Straße eingespielt wird.
Dass wir (insbesondere ICH) auch wieder ausgiebig shoppen waren, versteht sich in dieser Stadt von selbst ☺.
Am 21. Juli abends der letzte Höhepunkt dieses Urlaubs: ein nächtlicher Rundflug im Helikopter über Las Vegas. So einen hatten wir schon im Jahr 2000 gemacht, aber es gibt ja viel Neues. Das Ganze inklusive Hotel-Transfer und ein paar Gläsern Sekt.
Am 23. Juli flogen wir zurück nach Europa. Ach ja, hab' ich es schon erwähnt: diesmal nicht Touristenklasse, sondern (wie es sich als Abschluss einer solchen Reise gehört): First Class. Man gönnt sich ja sonst nichts ;-). Und es ist es durchaus wert. Man braucht sich am Check-In nicht anzustellen, alleine die noble First-Class VIP-Lounge am Flughafen, dann der erstklassige Bordservice (für 12 Passagiere standen 4 Stewardessen zur Verfügung). Viergängiges Menü, auf Porzellantellern serviert auf gedeckten Tischen. Bequeme Schlafsessel. Und für diese Bequemlichkeit bekommt man auch noch ein Stoffsäckchen ("Tüte" für meine deutschen Leser) mit einem Paar Hausschlapfen ("Pantoffeln" lautet die germanische Übersetzung), Zahnputzset, Augenbinde ("Schlafbrille") sowie Ohrenstöpsel. Das darf man übrigens alles behalten. Nebenbei sei erwähnt, dass man als First-Class Passagier auch keine "Strafe" für zu schwere Koffer zahlen muss.
Dass wir allerdings bei der Ankunft in Linz am 24. Juli feststellen mussten, dass unsere Koffer in Frankfurt geblieben waren, wunderte uns nach diesem Urlaub schon nicht mehr. Die Koffer wurden gratis per Taxi am Abend geliefert. Danke, denn meinen 30-Kilo Koffer hätte ich sowieso verflucht beim Schleppen in den zweiten Stock...
Obwohl wir 25 Tage unterwegs waren, verfuhren wir nur 2614 Meilen (=4207 Kilometer). Wir hielten uns länger an Orten auf; hatten viel Zeit eingeplant.
Auch dieses Jahr buchten wir einige Übernachtungen wieder per Internet. Sehr praktisch. Menüführung oft sogar in Deutsch (etwa Best Western). Dazu Karten der Örtlichkeit und genaue Anleitung der Anreise. Manchmal sogar ein kompletter Routenplaner von einem Ort zum nächsten (zB. Ramada).
Diesmal waren wir mit vier Digitalcameras unterwegs. Ich hatte meine Canon Pro90 IS und als Schnappschusscamera eine Olympus C470 Zoom. Gerald war ausgerüstet mit der Canon EOS 10D und als "kleine" Camera eine Canon A620. Insgesamt 2200 Photos - ein Wert, der noch leicht zu toppen war, wie wir auf den folgenden Reisen feststellen mussten.
Ich möchte hier mal ausdrücklich Gerald danken, der fast alleine die Routenplanung übernommen hat und den Großteil der Vorarbeit leistet.